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Höhenwandern

Erfahrungswerte zu alpinen Höhenwanderungen:

Immer voll ausgerüstet in die Berge gehen, da extreme Wetterschwankungen und unvorhergesehenes Steckenbleiben einen Aufenthalt von ein bis zwei Tage draußen bedeuten können. Voll ausgerüstet heißt: Trinken und Essen in ausreichendem Maße, Ersatzkleidung wegen des starken Schwitzens, Plane oder Poncho als Notzelt, Decke oder Schlafsack. Immer mitzunehmen sind Mobilfunk, Erste Hilfe Tasche und Seil, sowie Abseilachter, Karabiner und Steigeisen, selbst bei "normalen" Höhenwanderungen. Ein Stift, Messer, Papier und Feuerzeug gehören eh in die Tasche des Survivors.

Sich in den Bergen zu bewegen bedeutet flexibel sein zu müssen. Manchmal ist es im Tal warm und auf den Schneefeldern oben wird es kalt. Manchmal ist es im Talschatten kalt, während einem auf der Alm die Sonne auf die Mütze brennt. Das Empfinden der Temperatur schwankt wirklich sehr stark. Die Kleidung ist optimalerweise auch flexibel: eine Hose mit abtrennbaren Hosenbeinen (Hose zu Short) und Hemden zum Hochkrempeln ermöglichen es ohne Umziehen die Temperatur zu regulieren. Sonnenbrille und Hut mit breiter Krempe sind Idealerweise mit einer Umhängeschnur versehen, so dass man sie Auf- und Abziehen kann, ohne sie zu verlieren. Sonnencreme und Hautfett gehören auch zu den Utensilien, die jeder dabei haben sollte. Zu allen Jahreszeiten, da die Sonneneinstrahlung in den Bergen sehr stark ist und der Wind die Haut austrocknet. Für die geschundenen Muskeln empfiehlt es sich etwas Franzbranntwein mitzuführen. Beim Wandern ist darauf zu achten, dass die Wadenmuskulatur warm gehalten wird, denn sonst kommt es sehr schnell zu Krämpfen. Da hilft auch der Franzbranntwein.

Alles kommt in einen Rucksack, der bequem auf dem Rücken festgeschnallt ist. Sich mit einem normalen Rucksack auf Tour zu begeben, bedeutet nur unnötige Selbstkasteiung ! Der Rucksack muss fest anliegen und darf seitlich nicht überstehen. Er muss anliegen, um bei z.B. Geröllfeldüberquerungen die Standfestigkeit des Trägers nicht zu beeinflussen. Der Rucksack darf seitlich nicht überstehen, da den Bergwanderer unterhalb der Baumgrenze die Latschen angreifen. Auf einem schmalen Steig entlang einer Steilwand ist sehr gefährlich andauernd von Ästen hin und her geschubst zu werden (die Schei... Latschenkiefern hätten mich mal fast über die Kante hüpfen lassen...).

Zu guter Letzt kommen die wichtigsten Ausrüstungsteile beim Bergwandern und Steigen: Die Schuhe und der Wanderstock / Pickel ! Die Schuhe sind für das Wandern sehr wichtig und lebenserhaltend. Wenn der Survivor den Berg von unten angeht, ist es empfehlenswert, Turnschuh-Wanderschuhe zu tragen, einfach wegen der Bequemlichkeit. Sobald es aber höher wird, spätestens aber ab der Baumgrenze sind Bergschuhe erforderlich! Der Bergschuh zeichnet sich durch eine sehr feste, steife Sohle aus, die sich kaum biegen lässt. Der Bergschuh verleiht dadurch dem Tritt einen unwahrscheinlichen Halt. Ein Verknicken oder Abrutschen des Fußes ist fast ausgeschlossen, man geht wirklich damit Wände hoch. Mit einer festen Sohle kann der Survivor auch besser Halt mit der Fußspitze halt finden, indem er sie in den Schotter oder in den Schnee stößt.

Ein seitlich hochgezogener Rand von der Schuhsohle her rund um den Schuh verhindert das Aufweichen der Schuhe und der Nässeschutz ist besser gewährleistet. Stichwort Nässeschutz: Der Schuh sollte dicht sein gegen Wasser und das möglichst noch mit Wasserabweisung. Denn es geht mitunter selbst auf leichten Strecken durch Bäche, Wasserfälle, Schnee und Matsch. Und Regen.

Der Schuh sollte rundherum aus festem, abriebfesten Material sein: mein Wanderschuh, der eher ein Trekkingschuh war und auch aus eigentlich festerem Material war, hat Macken ohne Ende. Der Stein und Schotter reiben die Sohlen auf, wie nichts anderes. Mit einem richtigen Bergschuh kann man auch über Schneefelder und Hänge rauf bis auf die Spitze des Berges. Schnee stellt kein Problem dar. Trotzdem empfiehlt es sich, Steigeisen mitzunehmen, denn manche Schneefelder, besonders an steilen Hängen können sich als gefährlich rutschig erweisen. Mal ganz abgesehen von der Vereisungsgefahr: Regen der anschließend gefriert, und das auf den ohnehin glitschigen Felsen - na danke! Da sind Steigeisen Ursache für ein beruhigenderes Gefühl.

Ein weiteres Utensil für die Standsicherheit ist der Wanderstock und das Pickel. Der Wanderstock sollte von fester Beschaffenheit sein und lang genug. Man kann sich so Teleskop-Wanderstöcke kaufen, aber sie sind sehr leicht biegbar und damit unbrauchbar. Für Wandretouren noch geeignet, erfordert der Berg doch einen echten Bergstock. Aus Hartholz wie Erberesche gefertigt, sollte er eine Länge haben, die persönlich zugeschnitten ist: hält man den Stock vor sich und greift mit beiden Händen vor der Brust den Stock, hat man bei der oberen Hand die Stelle, an der Stock abgeschnitten wird. Der Stock ist nun auf den Survivor zugeschnitten und sozusagen eine Maßanfertigung. Nun kommt noch eine stabile Spitze aus Metall unten dran und fertig ist die Laube.

Den Bergstock zu handhaben erfordert es auch einer bestimmten Technik. Wenn man seitlich an einem Hang entlang kraxelt, dann wird der Stock an der Bergauf -Seite angesetzt, diagonal vor den Körper gehalten. Aber das ist besser auf der Zeichnung zu sehen, als das ich das hier erklären kann. Diese Haltung ermöglicht die größte Standsicherheit. Falls man an einem Berghang herunterrutscht, ist das auch gleichzeitig die Haltung für das Bremsen! Der Survivor (liegend rutschend) rammt den Stock auf Hüfthöhe in den Boden und bremst so.

Von den Gebirgsjägern abgeschaut habe ich folgendes: möchte man einen Schutthang herunter, oder vielleicht einen Schneehang, dann kann man das tun indem man ihn runterrutscht. Und wie rutscht man runter und das möglichst in einem Stück ? Man stößt aufrecht stehend die Hacken in den Hang - immer abwechselnd im Tempo der Talfahrt. Wichtig ist, dass man aufrecht steht und dass die Beine durchgestreckt auf den Hacken landen. Hierfür sind gute Schuhe natürlich notwendig, sonst kommt man ohne Schuhe unten an ! Diese Technik ist auch gut, wenn man den Weg verpasst hat und es plötzlich runter geht....

Bergwandererhumor:

- Aus den Latschen in die Latschen (-kiefern) kippen !

- Wenn du hier den Halt verlierst - dann hast du halt verloren...!

Man sieht: ich hatte mit den Kiefern zu kämpfen und dementsprechend Galgenhumor entwickelt !!! Humor ist eine wichtige Sache beim Survival.
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