Aktuelles
waldläufern
Waldläufer
Unser Forum
WWW-Links
Kontakt
www.ruf-der-wildnis.de Inhalt Kontakt

Feuer - das heiße Element

Beim Waldlauf ist Feuer immer wieder das zentrale Thema. Ohne Feuer scheint es, kann ein Mensch draußen nicht leben. Feuer wärmt uns, Feuer verdaut für uns die Speisen vor, Feuer ist eine Waffe. Und Feuer vermittelt einem das Gefühl von wildem Leben. Leider müssen wir eingestehen, noch niemals Feuer mit dem Feuerbogen gemacht zu haben. Deswegen werden wir später weitere Versuche dazu starten. Hier wird erst einmal allgemein über das Anlegen einer Feuerstelle und das Unterhalten eines Feuers informiert. Trotzdem ganz interessant für Waldläufer. Wer zu den Wundermenschen gehört, die mit einem Feuerbogen Feuer machen können: bitte melden. Wir bekommen es nicht hin, die Glut in den Zunder zu bugsieren und das Ganze zu entfachen. (Dafür hat das Feuermachen mit einer Lupe und Sonnenlicht schon mal hingehauen! So !). Nachtrag: Wie wir mittlerweile wissen, liegen unsere vergeblichen Versuche vor allem darin begründet, daß bei uns am Niederrhein wenig geeignetes Hartholz wächst. Das Geheimnis offenbart sich im schwrzen Pulver, das beim Drehen entsteht.
Ist dieses Pulver feiner als Mehl, so wird sich der Zunder entfachen. Ist das Pulver aber grobkörnig, kann man drehen bis man umfällt (so wie wir ;o). Also die Kombination Hart- zu Weichholz macht es. Achtet auf das Pulver!



Die Feuerstelle:

Das Feuer sollte nicht einfach irgendwo in die Gegend gesetzt werden. Das wäre in den meisten Fällen uneffektiv und würde den Wald- und Wiesenbrand fördern. Wer schon einmal ein Feuer entfacht hat, der weiss, dass ein Feuer lebt. Es flackert und zischt dich an. Und dieses Feuer braucht ein Häuschen, damit es richtig auflebt. Dieses Haus kann eine einfache Mulde sein. Wenn in dieser flachen Feuermulde einmal ein Feuer gebrannt hat, wirst Du beim nächstem Anzünden bemerken, wie schnell es sich wieder entzündet. Diese Feuermulde wird flach ausgehoben und ein kleiner Wall aus der Erde um diese Mulde gebildet. Diese Mulde ist eine Allzweckfeuerstelle. Auf ihr kann man kochen (trockene Steine, oder nasse Stämme für Kochtöpfe, ansonsten Astgabeln zum Halten) und man kann sich an ihr wärmen. Die Feuermulde empfiehlt sich für die meisten Jahreszeiten in unseren Gefilden.

Ist man in Gegenden unterwegs, in denen es warm genug ist, benötigt man zumeist nur eine Kochstelle. Hierzu eignet sich geradezu ideal die Feuergrube. Die Feuergrube ist ein tieferes Loch im Boden mit einem seitlichem Luftzufuhrkanal (immer auf genügend Sauerstoffzufuhr achten !). Die Wände der Grube reflektieren die Wärme des Feuers, so daß oben an der Öffnung der Grube eine Mörderhitze entsteht. Mit so einer Grube erwärmt man eine Dose Ravioli in einer Zeit, die Mikrowellen erst einmal einholen müssen. Dementsprechend schnell erwärmt sich auch das Teewasser. Eine feine Sache, so eine Feuergrube. Ein Topf ist über eine Feuergrube sehr viel einfacher zu plazieren.

Ist der Boden zu nass, um ein Feuer darauf zu entfachen (im Sumpf etwa), dann muss man eine geeignete Unterlage schaffen. Eine Lage Holz oder trockene Steine zum Beispiel. Niemals nasse Steine verwenden, da diese platzen und dich schwer verletzen können. Ein luftiges Dach über der Feuerstelle hält den Regen davon ab, unser Essen zu verwässern. Um nicht im Rauch zu ersticken sollte das Dach die Feuerstelle nur bis etwa zur Hälfte bedecken. Ein natürliches Laubdach leistet da meist bessere Dienste.

Feuerholz:

Als Feuerholz eignen sich am besten trockene Äste von Bäumen. Diese sollten noch hart genug sein und nicht schon beim schiefen Anschauen auseinanderfallen. Um ein heisses und rauchloses Feuer zu bekommen sammelt man dickere Äste und spaltet diese, bis sie zu fingerdicken Spänen verarbeitet sind. Dickere Stücke erzeugen mehr Rauch und sind auch nicht so heiss. Das Spalten des Holzes ist bei Regenwetter sehr wirksam, um an trockenes Holz zu kommen. Denn es regnet nicht in einen Stamm hinein. So spart man sich den Verbrauch von Unmengen Streichhölzern beim Versuch nasse Äste anzuzünden.

Das Prinzip des Feuerbaus ist sehr einfach: man fängt mit haarfeinem Material an und setzt immer dicker werdendes Material herum. Die oberste Regel ist: immer genug Sauerstoff heranlassen. Also lieber weniger Holz ansetzen, als zuviel. Das kann man immer noch nachlegen. Eine weitere Regel ist: wenn man sich nicht ein halbes Jahr lang an einem Ort befindet, dann reicht es vollkommen aus, wenn man sich nur des schon toten Holzes bedient.

UND: es ist kein meterhohes Feuer nötig, um sich einen Tee zu kochen. Ein Feuer sollte nie höher als ca. 30 cm werden. Einfach die Äste auf 15 cm brechen und ansetzen. Das reicht vollkommen aus, um sich eine komplette Mahlzeit zu kochen. Dafür hat man anstatt einem Kubikmeter Holz vielleicht einen halben Arm voll verbraucht. Stell dir einfach vor, dein Holzfeuer soll nur eine Flamme abgeben, die so groß ist wie eine Gaskocherflamme.

In einer Feuermulde schichtet man das Feuer aneinander, als ob man ein Indianertipi bauen möchte. Man fängt mit einem Nest aus feinem Material an. An diesem Nest setzt man immer größer werdende Stücke Holz daran. Wenn Holz nachgelegt werden muss, wird es einfach angelehnt.
In einer Feuergrube sollte man hingegen eine Art Stapel bauen. In der Mitte wieder das Nest. Dann legt man rechts und links jeweils ein Stück Holz. Quer dazu legt man oben und unten Hölzer. Das wiederholt man solange, bis das Feuer hoch genug gebaut ist. Mit dieser Konstruktion kann man bequem von oben Holz nachlegen, was bei dem Tipi in der Feuergrube nicht geht.

Gerüste aus Holz rund um das Feuer ermöglichen das Trocknen deiner Klamotten, wie hier ein Wärmfeuer auf dem Bild (das wurde auch ein bisschen grösser ;).
Inhalt Kontakt