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Überleben vor und nach Katastrophen

# Allgemeine Vorbereitungen # Präparation Haushalt # Präparation Fahrzeug # Verhalten im Alarmfall


Katastrophen kleineren und größeren Ausmaßes kommen mehr oder weniger unerwartet. Katastrophen können Chemieunfälle, Atomunfälle, Hochwasser, Erbeben, Stürme, Terror oder Krieg sein. Das gefährliche an Katastrophen ist, dass sie uns in unserem Alltag erwischen. Nicht auf einer geplanten Tour - nein, mitten im Alltag. Da wo wir uns am sichersten fühlen werden wir überrascht. Das ist gefährlich für unser Selbstbewusstsein und unseren Verstand.

Natürlich möchte jeder Katastrophen jeglicher Art überleben. Ohne Vorbereitung ist das bei größeren Katastrophen schlecht möglich bis unmöglich. Denn Katastrophen kommen wie gesagt unerwartet. Und das heißt, es bleiben für die richtige Reaktion allerhöchstens Minuten. Ist der Katastrophenauslöser erst einmal vorbei, geht es erst richtig los. In den meisten Fällen bricht bei einer Katastrophe die Versorgung zusammen. Betroffen sind Wasser-, Lebensmittel-, Strom- und Wärmeversorgung. Wie überlebe ich die Katastrophe selbst und wie überlebe ich danach?

Hier stellen wir sowohl vorbereitende Maßnahmen, als auch Wissen und Verhaltensweisen im Katastrophenfall vor.

Allgemeine Vorbereitungen:

Um sich allgemein auf Katastrophen vorzubereiten, sind Haushalt und Fahrzeuge zu präparieren, Wissen zu erlangen und Notfallpläne zu erstellen. Haushalt und Auto sind bestimmend für unseren Alltag. Hier müssen wir vorbereitet sein. Für diese Überlegungen kann man sich einen ruhigen Sonntagnachmittag vornehmen. Und einen zweiten für die Präparation.

Die Präparation des Haushalt:

Universalschutzraum:

Zuerst gilt es einen geeigneten Zufluchtsraum in seinem Gebäude zu finden und als solchen festzulegen. Dieser Raum sollte als universeller Schutzraum dienen.Generelle Anforderungen sind:

Keine Fenster in Nord-West-Richtung, da hier der Wind ständig auftrifft. Fenster in diese Richtung rauben Wärme. Und ohne funktionierende Heizungsanlage werden selbst Frühjahrsnächte sehr kalt. Generell sollten Räume mit großen Fensterflächen aus diesen Gründen gemieden werden.

Die Mauern sollten dick genug sein. Am besten sind Räume dessen Wände dick sind, und zusätzlich von anderen Räumen umgeben sind. Innenwände sind besser als Außenwände. Wer schonmal an einer Außenwand geschlafen hat, weiss warum. Außenwände sind feucht, kalt und reflektieren Wärme schlechter.

Der Raum sollte nicht allzu hoch sein. Dadurch erwärmt sich der Raum schneller. Wer es luftig mag, kann in einem Raum mit hohen Zimmerdecken eine kleine Zelle aus Bettdecken bauen.

Der Raum sollte außerdem nicht im Erdgeschoß liegen, da die Sicherheit bei Hochwasser nicht gewährleistet ist. Außnahmen bilden ABC-Katastrophen und Erdbeben. Doch dazu später.

Sie haben einen derartigen Raum gefunden? Herzlichen Glückwunsch. Wenn nicht ist das auch nicht schlimm. Da hilft nur improvisieren. Mein Raum zuhause (Schlafzimmer) hat zum Beispiel ein großes Fenster. Das versuche ich dadurch zu kompensieren, indem ich mir extra Decken zurecht gelegt habe, die mit Hammer und Nagel vor die Fenster angebracht werden könnten.

Zur Ausstattung des Raumes:

Decken: zur Wärmeerhaltung des eigenen Körpers

Reserve-Anziehsachen: um nicht völlig nackt dazustehen.

Behälter für Wasser: mit das Wichtigste ist, Frischwasser zu bunkern. In Badewannen, Töpfen, Flaschen, Wannen und Bottichen. Wasser muss dunkel und kühl gelagert werden. In dem Zusammenhang sollte auch Wasserkonservierungsmittel wie Micropur zur Verfügung stehen.

Radio mit Netzstrom- und Batteriebetrieb: um Informationen zur Katastrophe und Anweisungen der Regierung. Natürlich auch für ausreichend Ersatzbatterien sorgen.

Nahrungsmittel: lang haltbare Konserven in Portionen bunkern. Dabei Fleisch-, Gemüse-, Fertiggerichte- und Obstkonserven bunkern. Als Kohlenhydrate eignen sich Müslis. Je mehr desto besser, je haltbarer desto besser. Eine Liste mit den gebunkerten Konserven muss erstellt werden, um eine Rationierung einzuplanen. Diese Liste muss Verfallsdatum und Menge beinhalten. Sie sollte jährlich kontrolliert werden. Die Nahrungsmittel müssen staub- und wasserdicht verpackt sein.

Erste-Hilfe Kasten: ein gewöhnlicher Verbandskasten nach DIN-Norm sollte vorhanden sein. Zusätzlich sollte ein kleine Apotheke zusammengestellt werden. Sie sollte unter anderem Mittel zur Durchfallsbekämpfung (z.B. Kohlekomprenetten), Erkältungsbeschwerden (Wick, Hustensaft), Magen-und Darmberuhigung, Kopfschmerzen, Schmerzen allgemein, Desinfizierung und Schlafmittel enthalten. Weiterhin ein Fieberthermometer und Micropur. Sehr wichtig bei Strahlenunfällen sind Jodtabletten.

Für Licht und Wärme: sollten Petroleumlampen angeschafft werden, nebst Petroleum. Um zu kochen sollten Campingkocher angeschafft werden. Diese laufen entweder mit Gas, Petroleum oder Brennpaste.

Hygieneartikel: Zahnbürste, Waschlappen, Handtücher und Eimer zum Waschen und entsorgen.

Möblierung: Eine Liege- und Sitzmöglichkeit sollte vorhanden sein. Also eine Liege und zwei Stühle zum Beispiel. Wir benötigen mindestens zwei Stühle. Diese stellen wir nebeneinander auf, dazwischen wird ein Brett gelegt, darunter einen mit einer Plastiktüte ausgekleideter Eimer - fertig ist unser Behelfsklo. Das Klo sollte vom übrigen Raum abgesondert werden, entweder in einem Nebenraum, oder aber durch Decken und Vorhänge abgetrennt. Pflanzen müssen raus. Sie benötigen Platz, Luft und Wasser. Und das ist im Notfall alles zu knapp.

Sonstiges: Feuerlöscher und Axt, Werkzeuge aller Art, Rohrzange, Kneifzange, Klappspaten.

Dokumententasche mit folgenden Dokumenten (feuer-und wasserdicht verpacken): Geburtsurkunde, Ausweise, Testament, Arbeitsvertrag, Schul-und Arbeitszeugnisse, Giro-und Sparkontounterlagen, Bausparverträge, Renten-und Einkommensbescheinigungen, Steuerunterlagen, Versicherungsunterlagen, Hausurkunden, Mietverträge, Zusatzversicherungen, KFZ-Papiere, Schutzbriefe.

Der Raum benötigt Telefon- und Stromanschluß. Solange die Netze stehen, sollten diese auch genutzt werden können. Ein Wasseranschluß ist auch gut. Wer wie ich den Raum im Schlafzimmer einrichtet, kann einen Verlängerungsschlauch bereitlegen.

Soweit zum Universalschutzraum. Soviel Zeugs ist das auch nicht, wie es im erstem Augenblick erscheint. Oben nannte ich die Ausnahme der ABC-Katastrophe.

ABC-Katastrophenraum:

ABC-Katastrophe heisst: Atomare-, Biologische-oder Chemische Katastrophe. Ein Unfall in einem Atomkraftwerk, ein Terroranschlag, ein Gasleitungsunfall und schon ist es passiert. In Nordwestlicher Richtung liegen von Nordrhein-Westfalen bis zum englischen Festland ganze 39 Atomkraftwerke. Neununddreizig. Und die sind allemal näher als Tschernobyl. Aber wie bereite ich mich vor:

So ein ABC-Schutzraum liegt idealerweise unter der Erde, hat keine Fenster, wenig Türen und hat mindestens 50cm dicke Betonwände. Ein Keller ist meist am geeignetesten dafür - vorausgesetzt natürlich, dass keine Gasheizung drinnen steht. Bei ABC-Katastrophen gilt vor allem eins: abschotten. Es geht um Staub. Um Partikel in der Luft, die draußen bleiben sollen. Diese Partikel sind biologisch, atomar oder chemisch verseucht. Sie dürfen weder eingeatmet werden, noch die Haut berühren. Ausstattung eines solchen ABC-Katastrophenraumes:

ABC-Masken und genügend Filter
Sprühschaumflaschen zum Abschäumen von Fenster und Türen
Sogenanntes Panzerband zum Abkleben von Türen und Fenster mit Folien
Folien und stabile Plastiksäcke.
Poncho mit Kapuze, Gummihandschuhe, Gummistiefel, Gummianzug, Watstiefel
Ersatzklamotten
Geigerzähler, wenn vorhanden

Die Ausrüstungsgegenstände aus dem Univeralschutzraum sollten dann je nach Zeit nach unten geschafft werden. Warum nicht gleich alles im Keller einrichten? Ganz einfach: was ist mit Hochwasser? Wenn der Keller geflutet ist, nützen Ihnen die Sachen auch nichts mehr. Am besten wäre es, die Räume gleichwertig auszustatten. Das hängt aber immer vom Geldbeutel ab, kann aber nach und nach realisiert werden. Die Räume sollen abgeschottet werden, was aber die Gefahr des Sauerstoffmangels hervorrufen kann. Deswegen errechnen, wie lange man in diesem Raum ausharren kann ohne Sauerstoffversorgung.

Faustformel: Raumvolumen in cbm geteilt durch Anzahl der Personen mal 0,03 cbm. Wenn die Menschen aufgeregt sind oder arbeiten liegt der Verbrauch bei 0,10cbm, also deutlich höher!
Also Minimal-und Maximalwert ausrechnen.

Um sich eine funktionierende Lüftung zur Außenwelt zu bauen sind außerdem folgende Materialen notwendig: Staubsauger, Ventilator mit Handbetrieb, Dunstabzugshaube
Zwei mindestens 20cm dicke und ausreichend lange Rohre
Filtermaterial: Stroh, Kieselsteine, Sand, Aktivkohle (auch Holzkohle, Braunkohle tuts)
Abdichtmasse
Gewebe und Stoffe
Gitternetz, Blechgitter
Bauanleitung siehe Verhalten bei ABC-Katastrophen.

Die Präparation des Fahrzeug:

Das Fahrzeug begleitet uns in den meisten Fällen, wenn wir uns außerhalb der Wohnung bewegen überall hin. Damit wir im Alltag auch unterwegs vorbereitet sind, müssen wir den Wagen auch nachrüsten. Da wir die Sachen mit einem Griff aus dem Auto rausnehmen können, wenn wir zum Beispiel zu Fuß los müssen, packt man die Sachen in einen Rucksack.

In den Rucksack gehören:

ErsteHilfe Kasten mit erweiteter Apotheke (s.o. vor allem Jodtabletten)
Poncho und Abdeckplane
Große, feste Plastiksäcke als Gummianzugersatz (ABC-Schutz)
Panzerband zum Fixieren der Säcke, Abdichten von Öffnungen
Kleines Radio mit Ersatzbatterien
Schlafsack
Isomatte
Kleidung, möglichst hoch abschließender Overall mit Kapuze, warme Unterwäsche
Feste Schuhe
Dreiecktuch
ABC-Masken und genügend Filter
Staub- und wasserdichte Ration Essen für mindestens zwei Tage
Feuerzeug, Zündhölzer
Kleine Taschenlampe mit Ersatzbatterien
Dosenöffner
Messer
Toilettenpapier
Schreibzeugs

Wichtig sind vor allem Wasservorräte im Auto. Wer schon einmal im Sommerferien-Stau gestanden hat, der weiß wie wichtig solche Trinkvorräte auch im Alltag sind.

Das richtige Verhalten im Alarmfall:

Eine ganz alltägliche Situation. Man sitzt im Auto und steht im Stau, man steht unter der Dusche, man schaut gerade Fernsehen. Auf einmal durchdringt das Heulen von Sirenen die Luft.
Alarm!

Nanu-es ist doch garnicht Freitag Mittag. Was heißt denn das? Was soll ich machen?

Hier die Sirenensignaltabelle und zu treffende Maßnahmen:

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1 Minute Heulton = Luftalarm, Rundfunk einschalten

Maßnahmen zuhause: In den universellen Schutzraum begeben, Radio und Fernsehen einschalten, Fenster und Türen schließen. In Kriegszeiten bedeutet dieser Alarm Luftangriff, in dem Fall bitte in den Kellerschutzraum oder nach draußen begeben. Radio mitnehmen.

Maßnahmen unterwegs: Auto parken und Radio einschalten. Den Rucksack mit der Ausrüstung nach vorne holen. Im Kriegsfall mit dem Rucksack das Auto verlassen und Schutz suchen.

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1 Minute Heulton, zweimal unterbrochen = Feueralarm

Maßnahmen zuhause und unterwegs: Wenn man nicht gerade in der Stadt wohnt, wo das Feuer übergreifen könnte, dann das Signal nicht weiter beachten. Sicherheitshalber das Radio einschalten

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1 Min Heulton, zweimal unterbrochen, danach eine Minute Dauerton =Katastrophenalarm!

Maßnahmen zuhause: In den Univeralschutzraum begeben und Radio einschalten. Die Sachen für den Umzug in den ABC-Schutzraum vorbereiten. Fenster und Türen schließen. ABC-Schutzausrüstung bereitlegen. Wasser horten, Badewanne vollaufen lassen.

Maßnahmen unterwegs: Auto parken, den Rucksack nach vorne holen, Radio einschalten, Gefahr abschätzen. Wahrscheinlich werden die Straßen sehr schnell verstopft sein. Schafft man es bis nach Hause? Oder besser stehenbleiben? ABC-Ausrüstung bereitlegen. Gibt es Schutzräume in der Nähe? Fenster des Autos schließen. Lüftung ausschalten.

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1 Min Heulton, zweimal unterbrochen, danach 1 Min Heulton, zweimal unterbrochen= ABC-ALARM!

Maßnahmen zuhause: Sofort Radio einschalten, die ABC-Schutzausrüstung anlegen, die ganzen Sachen aus dem Univeralschutzraum in den ABC-Schutzraum bringen, einschließen. Unverzüglich anfangen den Raum abzudichten. Geigerzähler anschalten. Wasser horten. Maßnahmen unterwegs: Auto parken, ABC-Schutzausrüstung anlegen. Dazu werden die Plastiksäcke mit Schlitzen für Kopf und Arme, sowie die beiden Beine versehen. Die Maske anlegen, Alle Öffungen zum Körper mit Panzerband abkleben. Die Beine mit je Extrasäcken versehen, über die Schuhe jeweils eine Tüte ziehen und abkleben. Poncho überziehen und abkleben. Dann ins Auto setzen, Lüftungen schließen und abkleben. Jedes Lüftchen kann die ABC-Partikel ins Innere des Autos gelangen lassen. Abschätzen, ob man es bis Zuhause schaffen kann. Wenn nicht, versuchen ein Gebäude zu erreichen, um Schutz zu suchen. Wenn man nicht am Auto gewesen ist, ein nasses Tuch vor den Mund halten und bis zum Auto durchschlagen.

Weitere Tricks und Verhaltensweisen bei diversen Katastrophen folgen. Vor allem das Leben mit der Katastrophe wird sehr interessant werden. Das werden wir aber in dem Newsletter bekannt geben.
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