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Das Geheimnis des guten Schlafes

In einigen Abhandlungen unserer Homepage haben wir uns ja schon Gedanken gemacht über Unterkunftbau und Wahl des Lagers. In diesem Bericht geht es um Komfort. Schlafkomfort.

Fragt man die meisten Leute, was das Wichtigste für den Schlafkomfort draußen ist, so werden die meisten antworten mit "Schlafsack". Das aber stimmt nicht. Es kommt nicht darauf an, worin man schläft, sondern worauf! Wenn man an Schlafkomfort zuhause im Schlafzimmer denkt, denkt mensch doch nicht an die Zudecke. Worüber wird in den Bettenhäusern dieser Welt gesprochen, worüber kann der Berater stundenlang referieren?!
Na klar- Matratzen. Sie denken zunächst an Taschenfederkernmatratzen, supermegaflexible Bettgestelle, die Supermatratze! Woran denkt man als Letztes?! Die Zudecke. Eher noch an Kissen.

So, warum in aller Welt steht mensch in einem Outdoorladen und läßt sich stundenlang beschwafeln, was SCHLAFSÄCKE angeht?! Für so einen Schlafsack werden dann mehrere hundert Euro ausgegeben. Die Isomatte wird dann für 5 Euro dazugekauft.

Ein völlig falscher Ansatz zu gutem Schlaf zu kommen. Ein teurer Schlafsack nützt nichts, wenn mensch dann auf harter, kalter Unterlage liegt. Die Erfahrung machen wir doch alle: wir wachen am nächsten Morgen total zerstrubbelt und müde auf, die Knochen schmerzen, man friert und fühlt sich alles andere als wohl. Das ist dann mehr Überleben als Draußenleben. Dabei ist Schlaf so wichtig!

Das gute Nacht Programm

Als erstes sollte mensch sich auf die Unterlage konzentrieren. Anstatt einer dünnen Isomatte sollte sich der gewiefte Waldläufer zwei dicke mitnehmen. Das kostet fast nichts, wiegt nichts - aber hat einen erstaunlichen Effekt auf den Schlafkomfort! Wer etwas Gewicht sparen möchte, kann eine Isomatte in voller Länge mitnehmen und eine in 3/4 Größe. Wir empfehlen Schaumstoffmatratzen anstatt selbstaufblasender Matrazen, da sie alltags-tauglicher für das Leben draußen sind.



Zusätzlich zu den Matten sollte der Waldläufer einen "Nierenwärmer" unterlegen. Dort wo der Oberkörper aufliegt kann der Waldläufer einen Wollpullover oder eine Fleecejacke ausbreiten. Es ist erstaunlich, welchen Effekt das auf den Schlaf hat! Dort wo die Füße aufliegen, wo die 3/4 Matte aufhört, kann der Waldläufer seine Anziehsachen, die er übertags trägt, auffalten. So bleiben die Sachen trocken, die Füße warm - und als Nebeneffekt: die Sachen sehen am nächsten Morgen aus wie gebügelt!

Das Kissen kann aus einem Wäschebeutel mit der Ersatzwäsche bestehen und sollte schön füllig sein. Ein selbstgenähter Leinenbeutel ist da ideal.


Nachdem die Unterlage ausgepolstert wurde mit allem Auffindbaren, widmet sich der schrobige Waldläufer dem Schlafsack. Die Form und Dicke mag dem persönlichen Geschmack entsprechen, auch Gewicht spielt bei vielen Hikern eine Rolle. Wichtig ist die Kapuze, die den Kopf warm hält. Eine Abdeckung des Reißverschlusses durch einen Wulst ebenfalls zu empfehlen, da ansonsten der Wind reinziehen kann.

Andere Schlafutensilien sind die Wollmütze und die "Waldläuferwärmflasche". Die Wollmütze schützt den Kopf vor zu starker Wärmeabstrahlung und ist unabdingbar für eine komfortable Übernachtung draußen. Die Waldläuferwärmflasche ist ein im Feuer erwärmter Stein, in ein Dreieckshalstuch gewickelt und als Bettchenheizung genutzt. Auch manche Feldflaschen lassen sich mit warmen Wasser aufgefüllt so umfunktionieren.

Bedenken sollte man auch, daß die ganze Schlafumgebung völlig ungewohnt ist. Das führt zu psychischer Schlafstörung. Um sich an die Umgebung zu gewöhnen, empfiehlt es sich, etwas länger aufzubleiben und sich mit den Geräuschen und Bewegungen der Nacht vertraut zu machen. Etwas Lavenderöl versprüht beruhigt auch und läßt einen friedlich ratzen.

Viel hängt auch von der Erfahrung ab. Je öfter mensch draußen schläft, desto besser. Die Wahl des Schlafplatzes sollte sorgfältig ausfallen: Feuchtigkeit und Wind vermeiden. Graswiesen fallen daher weg (Taubildung am Morgen, Zeckengefahr), feuchte, moorige Waldstellen auch. Eine sogenannte Dickung mit dichtem Holzbewuchs (ohne Unterwuchs wie Brennesseln etc.), trockenem Boden, ist ideal.

Für alle, die mit wenig oder garkeinen "Zivilisationsmaterial" dem Wald zu Leibe rücken: es gilt das gleiche Prinzip. Viel trockenes, polsterndes, wärmendes Material als Unterlage (da kein Schaumstoff ruhig mal einen Meter dick anhäufen). Warme Mütze ist bei solchen Formen des Waldlaufs ein Muß.


Mensch schläft, wie mensch sich bettet


Gute Nacht!
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